WEtransFORM

18.03.-19.06.2016

 

Exhibition curated by Dr. Eva Krauss and Martina Fineder

Curatorial assistant Franziska Stoehr

 

Photos : raumlaborberlin

 

 

Begleitheft WEtransFORM

Katalog WEtransFORM

 

Commissioned by Neues Museum Nürnberg

WEtransFORM – Kunst und Design zu den Grenzen des Wachstums

18.03.-19.06.2016

„Unter dem Titel Die Grenzen des Wachstums schaffte es 1972 ein vom Club of Rome herausgegebenes Buch, den Fortschrittsglauben der westlichen Wohlstandsgesellschaften zu erschüttern. Die darin dargelegten Sorgen um das Überleben der Menschheit auf dem Planeten Erde sind mittlerweile in der gesellschaftlichen Mitte angekommen. Damals wie heute stehen Fragen um die Endlichkeit der Ressourcen, wie auch die Dringlichkeit einer nachhaltigeren Lebensweise im Zentrum der Debatten. Kunst und Design haben die Folgen globaler Natur(aus)nutzung, sowie deren mediale Inszenierung, zu einem wichtigen Gegenstand ihrer Auseinandersetzung gemacht.

Die Ausstellung WEtransFORM versammelt über 30 international renommierte Positionen aus Kunst und Design. In sieben ineinandergreifenden Ausstellungsbereichen treten zeitgenössische Werke in Dialog mit historischen Wegbereitern, um die anhaltend alarmierenden Leit­themen der (Post­)Wachstumsdebatten seit mehr als 40 Jahren nachzuzeichnen und gleichzeitig neue Perspektiven in die Diskus­sion einzubringen.

Mit einer Fülle von historischen und zeitgenössischen Exponaten widmet WEtransFORM sich den Wechselwirkungen zwischen der Art und Weise, wie Menschen ihre Umwelt formen und sich die gefühlten und tatsächlichen Rückwirkungen dieser Transformationsprozesse auf ihre Lebensbedingungen auswirken.“

 

Ressourcen zu verbrauchen schien gerade für diese Ausstellung der falsche Ansatz.

Der erste Instinkt ist immer zu schauen, was schon am Ort vorhanden ist und wie wir so wenig Ressourcen wie möglich für eine temporäre Nutzung verbrauchen können. Dabei ist der Wunsch nachhaltig zu handeln hierbei nicht der einzige Grund der uns leitet. Uns interessiert genauso stark die narrative Ebene der Gegenstände wenn wir sie vorübergehend als Baumaterial definieren oder umdeuten.

Ein Beispiel dafür ist das Wolfsburger System, das wir bei diesem Projekt im Neuen Museum Nürnberg entdeckt haben. Hier, wie in anderen Museen auch, werden damit Wände gebaut, um größeren Räume zu zonieren. Für die Ausstellungsarchitektur von “WEtransFORM” wurden– wie bei einer alternative Lagerung – die einzelnen Bestandteile des System, sichtbar in ihrer Nacktheit, ausschließlich durch stapeln und verweben verwendet.

 

 

Aus dem Katalog: …Die Ausstellungsarchitektur ist zugleich Display wie künstlerische Intervention, Informationsträger und gleichermaßen Denkmodell: Aus Vorhandenem Neues gestalten und damit ästhetisch Anderes zu kreieren. Das Architektenteam hat die vorhandenen Ausstellungswände des Neuen Museums, das so genannte Wolfsburger System, in seine Einzelteile zerlegt und die abgeschliffenen Platten und Aluminiumträger anschließend in neuer Sortierung als Stapel, konische Wände und Leiter­ Podes­te zu funktionalen Raumelementen von skulpturaler Schönheit wieder aufgebaut.

 

 

 

 

 

 

WEtransFORM-Festival
Gemeinsam mit internationalen Gästen vertieft das WEtransFORM ­Festival in der Ausstellung vorgestellte Szenarien zu den Grenzen des Wachstums durch Vorträge, Panels, Workshops, Lesungen und weitere Aktionen. Künstler, Designer und Forscher treffen zusammen, um gemeinsam mit dem Publikum neue Ver­bindungen zwischen Ressourcenfragen und Lebensalltag zu knüp­fen. Um Alternativen und Themenbereiche nicht nur theoretisch zu verhandeln, werden aktuelle Konzepte praktisch erprobt: Wir tauschen, recyclen, reparieren, und verkochen Nahrungsmittel, die zuvor in der Ausstellung „gewachsen“ sind, und stellen ver­schiedene „Werkzeuge für die Designrevolution“ zur Verfügung. Den architektonischen Rahmen bietet der Temple Of No Shopping.