Die Ausstellung „Hello World. Revision einer Sammlung“ war vom 28.4-26.8.2018 im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart in Berlin zu sehen.
„Hello World. Revision einer Sammlung“ ist eine kritische Untersuchung der Sammlung der Nationalgallerie und ihrer vorwiegend westlichen Ausrichtung: Wie sähe sie heute aus, hätte ein weltoffeneres Verständnis ihren Kunstbegriff und ihre Entstehung geprägt? Wie würde sich eine Erweiterung und Vervielfältigung der perspektiven auf den Kanon und die kunsthistorischen Narrative auswirken? Anhand dieser Fragen entfaltet sich die ausstellung in dreizehn thematischen Kapiteln als eine vielstimmige Zusammenarbeit interner und externer Kuratorinnen und Kuratoren über die gesamte Auststellungsfläche des Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin-.“
Auszug aus dem Einführungstext zur Austellung.
Homepage Hamburger Bahnhof
(c) raumlaborberlin
Es wurde ein Kanon für situative Erzählungen entwickelt.
Die Aufweitung des Blickes und das in Bezug setzen zur internationalen Kultur- und Kunstproduktion – auch rückblickend- gibt uns zum einen die Möglichkeit die Kunstwerke in neuem Licht zu sehen. Zum anderen können durch die Referenzrahmen sichtbar werdende Bezüge aufgedeckt und neue Perspektiven gewonnen werden.
Ausgehend von diesem Dialog der “ retrospektiven Vision“ wurde ein Ausstellungskonzept entwickelt, welches diese Form der Betrachtung, des Hinterfragens und Verbindens auch räumlich als Ausgangspunkt übersetzt und die Herausforderung annimmt, Impulse für neue Formen von Museum zu suchen.
(c) Hamburger Bahnhof, Fotograf Thomas Bruns
Die Rahmenwände sind Hybride aus Wand, Regal und Durchblick. Sie können Bezüge herstellen, Referenzen aufnehmen und Verbindungen herstellen. Sie stellen einen offenen Bezugsrahmen im Raum auf. Dieser kann Raumzonen aufspannen und dabei trotzdem Ausblicke gewähren.
(c) Hamburger Bahnhof, Fotograf Thomas Bruns
Den Besuchern sollen vielfältige Sitz- und Verweilsituationen in der Ausstellung geboten werden, um sich in Inhalte vertiefen und entspannt Hintergründe entdecken zu können.
Elemente wie beispielsweise die Tribüne oder lange Tische mit Sitzmöglichkeiten bieten dem Besucher verschiedene Begegnungsformate.
(c) raumlaborberlin
Große Tische dienen dem Sammeln von Werken, sodass diese gleichwertig nebeneinander präsentiert werden können. Kontraste und Reihungen können stark herausgearbeitet werden.
(c) Hamburger Bahnhof, Fotograf Thomas Bruns
Das Feld ist ein Raum ohne Wände, welcher als Rahmung eingesetzt werden kann. In der Ausführung mit einer Teppichfläche erlaubt es dem Besucher auf dem Boden zu sitzen.
(c)Hamburger Bahnhof, Fotograf Thomas Bruns
Bestehende und neue Sockel werden zu Clustern addiert und bilden Werkgruppeninseln. Sehr verschiedene Objete könenn auf diesem Weg zu einem Bezugsrahemn zusammenwachsen.
(c) Hamburger Bahnhof, Fotograf Thomas Bruns
In der Ausstellung gab es eine sehr große Diversität von Werken als auch der Ausstellungsräume. Es gab große, weitläufige Räume wie die Rieckhallen mit größeren Einbauten als auch kleinere Räume in den Kopfbauten mit geringfügigen Veränderungen.
Der Kanon bot die Möglichkeit auf die einzelnen Raumsituationen einzugehen und trotzdem erkennbar zu bleiben und den übergeordneteten Fragestellungen zu folgen.
(c) Hamburger Bahnhof, Fotograf Thomas Bruns
Die Präsentationsform und die damit verbundene Fragestellung stand im Vordergrund. Das Objekt wird insofern nicht einzeln betrachtet, sondern immer in Bezug gesetzt zu anderen Werken, zu Texten und zu den Besuchern.
(c) Hamburger Bahnhof, Fotograf Thomas Bruns
Diese Gruppen und Mikro-Erzählungen können dabei je nach Maßstab und Beschaffenheit verschiedene Ausprägungen haben. Je nach Fragestellung benötigt die Ausstellungssituation eine andere räumliche Konfiguration.
Für die Vermittlungsarbeit wurde unter anderem die Glossarzentrale geschaffen. Die Glossarzentrale ist einer der sozialen Orte in der Ausstellung, die der verbindenen und kontemplativen Ebene Raum geben. Gleichwohl dient sie als Ort des Diskurses.
Das Objekt bietet verschiedene Möglichkeiten, um mit kleineren oder größeren Gruppen zu arbeiten.
Im Kanon wurde bestehende Möbel aus dem Bestand des Hamburger Bahnhofs miteinander kombiniert.
Die elementierten Raumelemente können nachhaltig wiederverwendet werden werden. Duch die Erarbeitung von neune Themenschwerpunkten in der Sammlung bestelt die Möglichkeiten, dass die neuen Element auch nach der Ausstellung in der Sammlung weiterverwendet werden und somit in die Sammlung „hineinwachsen“. Alternativ wäre auch eine Wiederverwertung außerhalb des Hauses denkbar.