Construction team:
Francesco Apuzzo, Jan Liesegang, Christian Göthner, Bruno Gonçalves, Eduardo Conceição, Sarah Meinert, Lukas Hamilkaro, Anna Heinsen, Alizèe Serazin
Commissioned by Kunstsammlung NRW
as part of the exhibition museum global
Photographs © raumlabor
Der open space ist wieder auf im K20, am Grabbeplatz in Düsseldorf.
Zusätzlich zu den open days, an denen man mit freiem Eintritt und ohne Voranmeldung vorbeigucken kann, findet dort unter dem Titel „Nichts als Zukunft“ ein umfangreiches Programm zu den zentralen Fragen zur Gegenwart und Zukunft unseres Planeten statt, das durch die Kunstsammlung NRW organisiert ist.
Hier mehr dazu: https://www.kunstsammlung.de/de/openspace/#zukunft
Ausgehend von einer kritischen Beschäftigung mit der eigenen Sammlung konzentriert sich die Ausstellung „museum global“ im K20 auf ausgewählte Beispiele einer transkulturellen Moderne jenseits des „westlichen“ Kanons. Mit Mikrogeschichten aus Japan, Georgien, Brasilien, Mexiko, Indien, dem Libanon und Nigeria (1910 bis 1960) hinterfragt das Museum nicht nur eine eurozentrische Kunstgeschichte, sondern auch seine eigenen Perspektiven.
Der open space ist ein Veranstaltungs- und Verhandlungsraum zu der Ausstellung „Museum global – Mikro Geschichten einer exzentrischen Moderne“. Ziel dieses Raumes ist es das Museum als Institution zu öffnen und die darin enthaltene Inhalte und Perspektiven kritisch zu hinterfragen. Der open space öffnet das Museum für neue Diskurse. Über einen direkten Zugang vom Grabbeplatz öffnet sich die Kunstsammlung in Richtung Alltag und Stadtgesellschaft. Die Grenze zwischen Stadt und Museum verschwimmt.
Inspiriert ist die Rauminstallation open space durch die Thesen von Zygmund Baumann zur „liquiden Moderne“. Baumann beschreibt unsere Zeit als eine Zeit der permanenten Veränderungen und Unsicherheiten. Die Gesetze der „Hardware Moderne“ helfen uns nicht mehr weiter und die Lösungsansätze der globalisierten „Software Moderne“ stehen noch nicht zur Verfügung. Dieses Bild eines Zwischenzustands, indem wir uns neu orientieren müssen, haben wir aufgenommen. Die Besucher:in bewegt sich zunächst in einem fließenden Zwischenraum, wird aber von den verschiedenen kreisförmigen Räumen aufgefordert einzutreten um sich an einem Gespräch oder einem Workshop zu beteiligen. Die These ist, dass wir zunächst experimentieren und uns völlig neu orientieren müssen um in dieser globalisierten, beschleunigten Welt sinnvoll handeln zu können.
Durch den Einbau halbtransparenter kreisförmiger Kreissegmente und Räume wird der 14 m hohe 12 x 60 m große Galerieraum dekonstruiert und für verschiedene Gesprächs-, Vortrags- und Workshop-Situationen nutzbar gemacht. Ein Café, ein Workshop Raum, eine Siebdruckwerkstatt, ein kleines Parlament und ein großes Auditorium stehen für Diskussionen, Workshops und informelle Begegnungen zur Verfügung.
Material:
Im Museum werden aus vorhandenen Trennwand Systemen ständig neue Räume hergestellt. Die Wandsysteme, Aluminium Ständer und Verbinder bleiben dabei unsichtbar. Sichtbar sind nur weiße Wände als Bedeutungsträger. Ausgangspunkt unseres Entwurfs war eine Bestandsaufnahme aller in der Kunstsammlung vorhandenen Wandbauelemente. Diese haben wir in unseren kreisförmigen Einbauten neu interpretiert und für die Besucher:in sichtbar gemacht. Die Wände bleiben porös und stellen eher Fragen als dass sie Antworten präsentieren.
Transformation /Aneignung:
Die von uns als Kreissegmente entworfenen Hocker können im open space sowohl als eigenständiger Raum aufgebaut und gestapelt werden als auch zur Bestuhlung für das große Auditorium genutzt werden. Analog hierzu bilden die zehn Tische im Café einen perfekten Kreis. Gleichzeitig laden Sie die Besucher:innen ein, sie in verschiedenen Schlangenlinien zu anderen Kommunikationsräumen zusammenzusetzen.