Open House is a vertical village, a social sculpture. We were asked to design, build and program the center of the open city with the purpose of initiating a process between international and local artists as well as the citizens of the open city, to discuss the issues of community against the background of the rapid urban redevelopments in Anyang, South Korea, to construct a unique form of collective space. A subjective urban research was the basis for our physical and social link with the existing urban landscape. The results of our research, our observations and experiences have directly influenced the shape and features of Open House.
Open House ist ein vertikales Dorf, eine soziale Skulptur. Wir waren gefragt worden, das Zentrum des Kunstfestivals Festivals im öffentlichenRaum zu gestalten, zu bauen und zu programmieren mit dem Ziel Prozesse zu initiieren zwischen internationalen und lokalen Künstlern sowie Anwohnern, um zeitgenössische Fragen von Gemeinschaft und Gesellschaft zu diskutieren vor dem Hintergrund der rasanten urbanen Entwicklungen in Korea. Eine subjektive urbane Recherche war Grundlage für unsere räumliche und soziale Verbindung mit der existierenden Stadtlandschaft. Die Ergebnisse unserer Recherchen, unsere Beobachtungen und Erfahrungen haben die Gestalt und die Funktionen von Open House direkt beeinflusst.
During the summer, we conducted an 8-week public house building workshop. In this time, more than 200 residents have participated in the construction of houses, the design and furnishings. In addition to various types of chairs, benches and tables, we built toys and templates for building signage from scrapwood. Houses were inaugurated after the completion, such as the Tea Bang (tea house) or the Planning Office. The Planning Office was used to develop ideas for the future use of the individual houses as well as the collective use of the interspaces.
Während des Sommers haben wir eine 8-wöchige öffentliche Hausbauwerkstatt durchgeführt. Mehr als 200 Anwohner haben sich in dieser Zeit am Bau der Häuser sowie deren Gestaltung und Möblierung beteiligt. Neben unterschiedlichsten Designs von Stühlen, Bänken und Tischen bauten wir aus Holzresten Kinderspielzeug und Schablonen für die Hausbeschilderung. Nach der Fertigstellung eines Hauses wie dem Teehaus oder dem Planungsbüro wurde es festlich eingeweiht. Das Planungsbüro wurde fortan genutzt, um Ideen zu entwickeln für eine zukünftige Nutzung der einzelnen Häuser sowie der kollektiven Nutzung der Zwischenräume.
The diverse programming of the rooms of Open House combines individual needs and desires as well as functions for public use: a kiosk, a bar, business center, a children’s home (with the newly built toys), a recycling workshop, exhibition rooms and a tea house. A greenhouse and is combined with a community farm where vegetables planted and rabbits are raised. Open House is a new form of collective space for public activities of its primary users, the local residents. Open House is temporary-permanent, a self-learning laboratory in continuous renewal and transformation.
Die vielfältige Programmierung der Räume von Open House kombiniert individuelle Wünsche und Sehnsüchte ebenso wie Funktionen für eine öffentliche Nutzung: ein Kiosk, eine Bar, ein Business-Center, ein Kinderhaus (mit dem neugebauten Spielzeug), eine Recycling-Werkstatt, Ausstellungsräume und ein Teehaus. Ein Gewächshaus und ist kombiniert mit einer Community-Farm, wo Gemüse gepflanzt und Hasen aufgezogen werden. Open House eine neue Form von kollektivem Raum für öffentliche Aktivitäten seiner Hauptnutzer, den Anwohnern. Open House ist permanent temporär, eine selbstlernendes Laboratorium, stetig in Erneuerung und Transformation.
Our project OPEN HOUSE engages the city of Anyang, Korea and their inhabitants in a critical situation. High speed urbanism has replaced many densely populated, mixed areas with even denser mono-functional high-rise apartment towers. The project is placed in a public park, adjacent to one the future redevelopment areas. The area has a very lively economy, consisting mostly of small shops, traders, bangs and restaurants. It has a well grown social structure, which the people from the area highly value. The current redevelopment model destroys all these soft qualities of the city. A conflict arises. On the other hand spaces and routines for managing these types of conflicts are missing. This is, where our project comes in.
Unser Projekt OPEN HOUSE beschäftigt sich mit der Stadt Anyang, Korea und ihren Einwohnern in einer kritischen Situation. In Folge rapider Verstädterung wurden viele dicht besiedelte, gemischte Gebiete durch monofunktionale Wohnhochhäuser mit noch höherer Dichte ersetzt. Das Projekt ist in einem öffentlichen Park angesiedelt, angrenzend an ein zukünftiges städtisches Sanierungsgebiet. Das Gebiet verfügt in seinem heutigen Zustand über eine lebendige Ökonomie, bestehend aus vielen kleinen Läden, Händlern, „Bangs“ (öffentliche Räume mit verschiedenen Funktionen) und Restaurants. Die gut entwickelte soziale Struktur wird von den Bewohnern sehr geschätzt. Die gegenwärtige Stadtsanierung und die damit einhergehenden Baumaßnahmen zerstören all diese weichen Qualitäten der Stadt. Konflikte entstehen. Gleichzeitig fehlt es an Strukturen und Strategien, um diese Konflikte zu bewältigen. An diesem Punkt setzt unser Projekt an.
An intervention and research unit from raumlabor developed a complex strategy to initiate a process between international and local artists as well as the citizens to discuss the issues of community against the background of the rapid urban redevelopments to construct a unique form of collective space. The strategy was composed of five interweaved layers of discussion with the existing urban and social landscape: exploration, using, building, planning and space-making. The tools for this were five inclusive interventions and projects: Open House, Open Masterplan, Open Program, Open Exhibition and Bang Bang.
Ein Aktions- und Forschungseinheit von raumlaborberlin entwickelte eine komplexe Struktur um einen Prozess zu initiieren, in dem internationale und lokale Künstler gemeinsam mit den Bewohnern der Open City den Begriff der Community diskutieren und vor dem Hintergrund der rasanten urbanen und gesellschaftlichen Transformationen in Korea eine besondere Form von kollektivem Raum konstruieren. Die Strategie basiert auf fünf ineinandergreifenden Ebenen der Auseinandersetzung mit der bestehenden Stadtlandschaft: dem Erkunden, dem Benutzen, dem Bauen, dem Planen und Verorten. Die Werkzeuge dafür waren fünf inklusive Interventionen und Projekte: Open House, Open Masterplan, Open Programm, Open Exhibition und Bang Bang.
FINDING POTENTIALS
The first phase of the project started out with research based mapping and documentation of all phenomena, situations, social potentials, etc found. All findings were recorded in a continuously evolving drawing. It is structured by four layers of investigation: potential, desire, process and fiction. The map of desire shows the wishes of locals with different living conditions. The Urban Detective Workshop was an investigation into the city and the surrounding area, students went to discover the neighborhoods of Hakwon Park. In groups, they observed and analysed different districts to finally share findings and insights. One phenomena that was frequently found in Anyang was the urban garden, a concept that we included in the following workshops.
POTENTIALE FINDEN
Die erste Phase des Projektes begann mit einer forschungsbasierten Kartierungen und Dokumentationen von vielen vorgefunden Phänomenen, Situationen, sozialen Potentialen etc. Alle Funde wurden in einem sich kontinuierlich weiterentwickelnden Karte festgehalten. Diese ist in vier Untersuchungsebenen strukturiert: Potential, Sehnsucht, Prozess und Fiktion. Die Karte der Sehnsüchte zeigt die Wünsche von Einwohnern in unterschiedlichen Lebensumständen. Der Stadtdetektive Workshop diente der Erforschung der Stadt und der umliegenden Gegenden, Studenten erforschten die Umgebung des Hakwon Park. In Gruppen untersuchten und analysierten die verschiedene Gebiete und präsentierten ihre Ergebnisse und Erkenntnisse im Anschluss. Ein Phänomen das in Anyang besonders häufig gefunden wurde war der urbane Garten, ein Konzept das in den folgenden Workshops aufgegriffen wurde.
urban detective workshop
click to enlarge
ACTIVATING THE SITE
The moving Bang-Bang truck with its inflatable, transparent space served as a link between the people of Anyang, the various open spaces and the fixed site. Artists created installations inside the sphere and it functioned as a mobile venue for research. Curious people were informed about the ongoing work and invited to take part in upcoming workshops. The actions of the mobile planting station were the first steps in establishing the community garden. A moving caravan visited the neighbouring districts to exchange pots for plants and invited citizens to plant their own special pot to be added to our garden. The experiences and observations had a direct influence on the architecture and functions of Open House.
AKTIVIEREUNG DES ORTES
Der fahrbare Bang-Bang LKW mit seinem aufblasbaren, transparenten Raum dient als Verbindung zwischen den Menschen in Anyang, den vielfältigen städtischen Räumen und dem festgelegten Ort des Projekts. Künstler haben Installationen in der Blase des Bang-Bang kreiert und gleichzeitig wurde er als mobiles Forschungslabor eingesetzt. Neugierige wurden über die laufenden Arbeiten informiert und eingeladen an den anstehenden Workshops teilzunehmen. Die Aktionen mit der mobilen Pflanzstation waren der Auftakt zur Etablierung des Nachbarschaftsgartens. Eine Lastkarre besuchte die benachbarten Bezirke um Töpfe und Pflanzen auszutauschen und die Einwohner einzuladen, einen eigenen Topf für den Nachbarschaftsgarten zu bepflanzen. Die Erfahrungen und Beobachtungen dieser Touren hatten einen direkten Einfluss auf die Architektur und die Funktionen des Open House.
urban garden on roof top
mobile planting unit
COLLABORATIVE BUILDING
We set up the temporary “Open house real estate planning office” that, instead of selling space, was looking for individual ideas on how to use the space, the houses and platforms, and additionally searched for ideas on how the structure could be collectively organised. From 26. July to August 28. more than 200 people had been involved in our public building workshop. We built houses together, including various furnishings, from children’s stools to a drafting table, as well as stencils for a variety of signs.
GEMEINSCHAFTLICHES BAUEN
Wir haben ein „Open House Immobilien Planungsbüro“ ins Leben gerufen, das anstatt Räume zu verkaufen, nach Ideen für die Nutzung des Ortes, der Häuser und Plattformen suchte. Parallel wurden Vorschläge gesammelt, wie die Struktur gemeinschaftlich organisiert werden könnte. Vom 26. Juli bis zum 28. August 2010 beteiligten sich mehr als 200 Menschen an unserem öffentlichen Bauworkshop. Zusammen bauten wir die Häuser, sowie verschiedene Möbel, vom Kinderstuhl zum Zeichentisch und Schablonen für vielfältige Schilder.
public building workshop
public viewing
IMAGINING THE FUTURE
In early September, the finished houses were lifted onto the steel platforms, previously assembled by a construction company. This was the moment of appropriation by people, ideas and the hundreds of plants that had been cultivated by residents of Anyang and in cooperation with the artist Marjetica Potrc. The earlier joint efforts connected the village to the citizens of Anyang before it became a tower. Ideas of how to use the new structure were generated through the collaborative work with residents and artists. The structure is now open to use, it is linked into the shared narrative of the area and encourages the people to continue developing further purposes and visions for the house and the development of the neighbourhood, which is pressing.
IDEEN FÜR DIE ZUKUNFT
Anfang September wurden die fertiggestellten Häuser auf Stahlplattformen gehoben, die zuvor von ein Baufirma errichtet worden waren. Dies war ein Moment der Aneignung durch Menschen, Ideen und hunderten von Pflanzen, die von den Einwohnern von Anyang zusammen mit der Künstlerin Marjetica Potrc gezüchtet worden waren. Die vorhergegangenen gemeinsamen Bemühungen hatten Verbindungen zwischen dem Dorf und den Anwohnern geschaffen bevor es zu einem Turm zusammengefügt wurde. Ideen wie die neue Struktur genutzt werden könnte, wurden in der Zusammenarbeit zwischen Anwohnern und Künstlern entwickelt. Die Struktur ist nun öffentlich zugänglich und nutzbar, sie verfügt über Verbindungen zu den kollektiven Erzählungen der Gegend und ermutigt die Anwohner weitere Nutzungen und Visionen für das Open House und die anstehenden Veränderungen der Nachbarschaft zu entwickeln.
The completed Open House is a vertical village, an architectural and social sculpture, that was designed based on subjective urban studies and is therefore, spatially and socially intertwined with the existing urban landscape. The locals, as its users, were involved in the design, programming and construction. Open House combines individual, collective and public uses, such as a bar, a kitchen, a tea house, several pavilions, shops, workshops, a children’s home, a gallery and a community farm.
Das fertig gestellte Open House ist ein vertikales Dorf, eine architektonische und soziale Skulptur, die auf der Grundlage von subjektiven urbanen Studien entwickelt wurde und sich mit der existierenden urbanen Landschaft verwebt. Die Anwohner wurden als Nutzer in den Entwurf, die Programmierung und die Konstruktion involviert. Das Open House kombiniert individuelle, kollektive und öffentliche Nutzungen, wie eine Bar, ein Teehaus, verschiedenen Pavillons, Läden, Werkstätten, ein Kinderhaus, eine Galerie und eine Gemeinschaftsfarm.