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A Thalia Theatre Halle project
Ein Projekt des Thalia Theaters Halle
Beteiligt waren ca. 100 Jugendliche (Gestaltung, Bau und Betrieb Hotel) und
ca. 120 Künstler aus Holland, Frankreich, Argentinien, Österreich, Schweiz, Spanien, Tschechien, USA, Deutschland und Japan.
“The Hotel-Stadt directly developed into self-regulating, informal urban strategies generated through participation of and cooperation between artists and populace, outsiders and locals, top-down and bottom-up movements. Just like a high-rise favela […][“Hotel Neustadt”] was a city without a master plan, a new city within a fading context, a temporary city within permanence, a nomadic city within a settlement.” Kyong Park, from: “Moving cities, moving nations”, Hotel Neustadt p.120 et seq. Berlin 2004
„Die Erfindung der Hotel-Stadt hat sich direkt […] zur selbstregulierenden,informellen, urbanen Strategie entwickelt, die sich aus Partizipation und Zusammenarbeit zwischen Künstlern und der Bevölkerung, Fremden und Anwohnern, top-down und bottom-up Bewegungen generiert hat. Wie eine Hochhaus-Favela […] war [„Hotel Neustadt“] eine Stadt ohne Masterplan, eine neue Stadt in der Dahinsiechenden, eine temporäre Stadt in der Permanenten, eine nomadische Stadt in der Sesshaften.“ Aus: Kyong Park: „Moving cities, moving nations“. Hotel Neustadt S.120 ff. Berlin 2004
Das „Hotel Neustadt“ ist ein zu einem Kulturhybrid mit komplexem Angebot umfunktioniertes, leerstehendes 18-stöckiges ehemaliges Studentenwohnheim im Zentrum von Halle-Neustadt. Gleichzeitig ist es ein von lokalen Jugendlichen gebautes und betriebenes temporäres Hotel mit 92 Zimmern. Mit Blick auf das Potential des Leerstands besetzt das Hotel diese Räume wieder. Es bietet eine Reihe von kulturellen Strategien, die negativen Auswirkungen der Schrumpfung, der Entvölkerung, des Abrisses, der Leere und das Verfalls neu zu interpretieren. In direkter Auseinandersetzung mit dem Ort nutzten internationale Künstlergruppen für die Dauer von vier Wochen die Struktur des Hotels. Sie erarbeiteten und veranstalteten dort ein zweiwöchiges Festival. „Hotel Neustadt“ war für das Publikum auf unterschiedliche Weise zugänglich. Der Festivalgast besuchte die „Hotel Neustadt-Show“, eine im ganzen Haus und Stadtteil disperse theatrale Inszenierung, die immer wieder aus der Masse generischer Räume durch performative Intervention besondere Situationen herauslöste. Der Hotelgast kam, um zu übernachten. Lokale und internationale Gäste mischten sich mit Künstlern, Jugendlichen und mit denen, die einst als Studenten hier wohnten. „Hotel Neustadt“ war ein Gemeinschaftsexperiment, welches Jugendliche, Künstler, Besucher, Bewohner und den Stadtraum miteinander vereinte. Der besondere Ort machte es möglich, diese sonst sehr abgegrenzten Szenen zusammenzuführen. Für die Dauer fast eines Jahres entstand ein kreativer Prozess mit vielen Andockpunkten und Möglichkeiten den sonst stark anonymisierten öffentlichen Raum als Bühne nutzen zu können.