aus flug hafen sicht / Zukunft Mitteldeutschland

www.ausflughafensicht.de
Thalia Theater Halle project
in conjunction with “Theater der Welt” 2008 and Flughafen Leipzig Halle GmbH

Ein Projekt des Thalia Theaters Halle,
in Kooperation mit „Theater der Welt“ 2008 und der Flughafen Leipzig Halle GmbH


Eingeladene Künstler: Matthei&Consorten, Plan B, Boris Sieverts, Erik Göngrich, Stefan Shankland, Club Real, Peanutz Architekten, Irina Pauls, Doris Dziersk, Markus Diedrich, Maik Ronz, Charlotte Erkrath

“Aus Flug Hafen Sicht” takes place from April to June 2008. Directors, choreographers, architects and artists will offer excursions to areas of one of the strangest territories in Central Germany. Wishful economic thinking and melancholy, departure and failure converge here like nowhere else: an empty airport building, which was to supposed to become the motor of development for a whole region, next to a more or less abandoned village between motorway and runway.

„Aus Flug Hafen Sicht“ findet im April und Juni 2008 statt. Regisseure, Choreografen, Architekten und Künstler entwickeln Ausflüge auf dem Gelände eines der seltsamsten Orte Mitteldeutschlands. Wie sonst nirgends, treffen hier ökonomisches Wunschdenken und Tristesse, Aufbruch und Scheitern zusammen: ein menschenleerer Flughafenneubau, der Entwicklungsmotor für eine ganze Region werden soll, neben einem fast verlassenen Dorf zwischen Autobahnkreuz und Rollfeld.

 

Stellen Sie sich vor, der größte Flughafen Ostdeutschlands wäre ein Schloss (das Luftschloss zu Leipzig/Halle), das Gelände drum herum der Park (die zeitgenössische Form des englischen Landschaftsgartens) und Sie sind auf der Suche nach einer Theateraufführung: Ihr Besuch beginnt in der Check-in-Halle am Info-Schalter der Parkverwaltung. Die freundliche Stewardess empfiehlt Ihnen Ausflugsrouten durch den Park: machen Sie doch zunächst eine Führung durch die Orangerie, dort ist die Ausstellung einer Leipziger Künstlergruppe über den Zukunftskongress, der hier vor sechs Wochen stattgefunden hat. Besuchen Sie dort auch das Atelier der Künstler Göngrich und Shankland, die sich mit dem Daheimbleiben beschäftigen. Von diesen leihen Sie ein Rad und radeln rüber nach Kursdorf, dem kleinen gallischen Dorf inmitten des Parks, wo Sie zwei Skulpturen der Künstler finden: Watching the world go by am Ende des Dorfes und silent residency im Haus neben dem Gasthof. Besuchen Sie nun Hausgelebt, den performativen Raumapparat der Architekten Erckrath/Ronz und laufen Sie auf dem Rückweg durch das barocke Labyrinth wieder hierher.

Sie können aber auch einen Moment warten und mit einem Magic-Gepäck-Trolley der englischen Performancegruppe plan b eine Tour durch das Terminal machen, nach einem Blick vom Tower die Porta Tartarica, die Ausgrabungsstätte einer alten europäischen Kulturstraße der österreichischen Theatergruppe Club Real besuchen, um im Anschluss bei der inszenierten Wanderung von matthaei & konsorten die Geister von Kursdorf zu entdecken. Im Dorf erwartet Sie auch die Fotoausstellung Kursdorf – ein Dorf im Flughafen von Eileen Rahn, die ein Jahr lang die Kursdorfer begleitet hat. Wenn Sie dann noch Zeit haben, bleiben Sie zum EM- Spiel in dem von Anke Philipp und Doris Dziersk gestalteten Gasthof Ballsaal Mouskouri, wo auch jeden Samstag getanzt wird. Verpassen Sie auf keinen Fall um 21.00h das von der internationalen Presse gefeierte schweizer Gastspiel Nothing Company im Terminal B. Vielleicht bleiben Sie über Nacht, machen morgen den ganztägigen Ausflug Landpartie mit Flughafen mit Boris Sieverts, das kostet aber extra. AusFlugHafenSicht ist das Ergebnis einer einjährigen Recherchearbeit über den Flughafen, sein Dorf und die Zukunft von Mitteldeutschland.