Building in an age in which the Holocene era has long since given way to the man-made Anthropocene era, when the sediments of the waste products of civilisation by far exceed those of nature, means building with materials that do not need to be newly produced. With material intended for recycling, or with things that have reached the end of their useful lifecycle. But building a camp for this steirischer herbst also means building for artists, activists, theorists, for visitors, for the city of Graz, for its inhabitants. Building for content, building for the 24/7 enjoyment of being there, giving and taking, discussing, thinking for yourself, learning something new, having a different opinion, having a place where you can be left alone for a while, so as to be able to carry on watching, listening, singing along, getting tired, fighting it. Get a breath of air, go back in, take a break, moan about everything, grab a bite to eat, go to bed. The idea is to give the marathon camp a flexible form, linking the two buildings, the Thalia and Opernring 7, creating a landscape for working and living, a landscape that wants to be used. Not a turnkey facility handed over when the festival begins, but one that is constantly changing during the course of the marathon camp. And which will afterwards proudly sport the scars of a bustling week of living and working.

Bauen in einer Zeit, in der das Erdzeitalter des Holozän längst vom menschengemachten Anthropozän abgelöst ist, da die Sedimente unseres Zivilisationsmülls die der Natur um ein Vielfaches übersteigen, heißt für raumlaborberlin, mit Materialien zu bauen, die nicht neu produziert werden müssen. Mit Material, das zur Wiederverwendung gedacht ist, oder mit Dingen, die am Ende ihres Verwertungszyklus angekommen sind.
Ein Camp für diesen steirischen herbst zu bauen, heißt aber auch bauen für Künstler, Aktivisten, Theoretiker, für Besucher, für die Stadt Graz, für ihre Bewohner. Bauen für Inhalte, bauen, um sieben mal vierundzwanzig Stunden Lust zu haben, dabei zu sein, aufzunehmen und aufzugeben, zu diskutieren, mitzudenken, dazuzulernen, anderer Meinung zu sein, einen Ort zu haben, wo man auch mal in Ruhe gelassen wird, um dann weiter zusehen, zuhören zu können, mitzusingen, müde zu werden, dagegen angehen zu können. Luft schnappen, wieder rein, Pause, über alles schimpfen, erst mal was essen, schlafen gehen.
raumlaborberlin, die bereits beim steirischen herbst 2008 das Joanneum zum Festivalzentrum verwandelten, geben dem Marathon-Camp eine flexible Gestalt, verbinden die beiden Gebäude Thalia und Opernring 7 zu einer Arbeits- und Wohnlandschaft, die genutzt werden will. Und die mit dem Beginn des Festivals nicht schlüsselfertig übergeben wird, sondern die sich während des Camps immer wieder verändert. Und die anschließend als Festivalzentrum mit Stolz die Narben einer Woche intensiven Lebens und Arbeitens herzeigt.

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