Unsere Rauminstalltion für das Taz-Lab „Wie wollen wir Arbeiten?“ verschiebt das HKW-Foyer in eine Bürolandschaft. Diese Reminiszenz dient als Sprungbrett für die Frage wo geht es hin mit unserem Arbeitenden Tun. Das Büro und seine räumliche Gestaltung werden in einer digitalen Gesellschaft mehr und mehr aufgelöst, ohne eine Aussicht auf eine neue Ästhetik des Arbeitens. Jalousien fungieren als Bildträger einer vergangenen Zukunft. Mit ihren leichten, abwaschbaren Oberflächen, ihren regelmäßigen Linien (wenn alles funktioniert) und den signifikanten Störungen (wenn die Jalousie wieder mal nicht richtig rutscht) öffnen sie einen Assotiatinsraum in bekannte und unheimliche Arbeitsweltfantasien.
Die Jalousien hängen als einziges raumbildendes Element wie Wände von der Decke, was ihre Funktion erweitert und gleichzeitig verfremdet. Beweglich, filigran, bildet die Installation nur eine Scheingrenze im Marktbereich des Kongresses. Ein bekanntes aber unvollständiges und unsicheres Gefühl schwebt im Raum. Der Aufbau folgt zwei Richtungen, die sich immer wieder schneiden. Eine verläuft parallel zur Tragstruktur des Hauses, die andere ist in einem 30 Grad Winkel diagonal dazu ausgerichtet. So entstehen scharfe, kantige Geometrien in der aufgelösten Bürowelt. Die drei unterschiedlichen Höhen der Aufhängung trennen die begehbaren Bewegungsräume von den Hinterbereichen der Markstände und verlaufen parallel zu der Neigung des darüberliegenden Auditoriums.
Ein geometrisches Zitat der Installation ist kontextlos auf der Bühne des Auditoriums platziert. Es unterstützt das Gleichgewicht des Bühnenbildes. Zimmerfarn und Grünlilien hängen untereinander, um die horizontal gerichtete Ästhetik des Büroraumes zu unterstützen. Die unterschiedliche Neigung der Lamellen erzeugt repetitive Schatten, Spiegelungen und Transparenzen, die sich überlagern. Die Installation könnte mit ihrer lockeren Art bekannte Bilder aufzurufen und sie begehbar zu machen einige Gespräche angestossen haben.
Wie wollen wir arbeiten ? Anders! Die Frage bleibt offen.