The New Alphabet markiert den Anfang eines interkulturellen, kreativen dreijährigen Austausches über die akute Notwendigkeit eines neuen universellen Alphabetes, die Beschreibung der heutigen Welt und die Kommunikation innerhalb dieser ermöglicht.

Raumlaborberlin wurde frühzeitig in die Planung der Veranstaltung mit einbezogen. So wurde nicht nur die Notwendigkeit eines linguistischen und digitalen Alphabetes besprochen, sondern auch eine neue Sicht auf die Architektur, wo alte Regeln und Normen, die die Figur des Menschen bis heute stets versuchten einzurahmen, infrage gestellt werden.

Es gibt nichts Natürliches oder Unschuldiges an Alphabeten. Sie wurden als Werkzeuge eingesetzt, um die Sprache in eine endliche Zahl zu verwandeln.“   -Boris Buden und Olga von Schubert

Eine überlastete lingua franca, die daran scheitert, mit der Trübung des (…) einheimischen Raums zurechtzukommen“   -Beatrice Colomina

Die Schule versucht durch  Unlearning zu neuen Verhältnissen im Lernen und zwischen Menschen zu kommen, die die heutige Welt ganzheitlicher und komplexer beschreiben können. Das Foyer wurde für die Zeit der Eröffnungsveranstaltung zur Infrastruktur für die New Alphabet School.

Die Installation lädt ein, die erlernten Protokolle der Erwachsenen-Welt zu entlernen, um neue Protokolle entwickeln zu können. Lernende, die mit dem Raum zu interagieren, können beginnen neue Narrationen zu erfinden und Normen der “Moderne“ zu hinterfragen. Das oft unbewußte verkörperlichte Wissen (embodied knowledge) wird Teil der Konversation. 

Eine Große Inspiration waren Aldo van Eycks Nachkriegs-Spielplätze. Sie erzeugen eine Architektur der Gemeinschaft und des Dialogs. Sie sind Landschaften, die keine Nutzung vorgeben und die Idee des “Dazwischen” thematisieren.

 

In der Rauminstallation ist jeweils eine Gesprächssituation um eine Säule gruppiert, sodass sowohl eine Zirkulation als auch ein Fluss der Gedanken erzeugt wird.

Drei Halbkreise um die Säulen suggerieren die einzelnen Lerneinheiten, die zueinander ebenfalls um ein Säule herum platziert sind. Der Störfaktor und der Umgang damit unter verschiedenen Bedingungen öffnet raum zum experimentieren. Draussen im Gegensatz dazu, leben wir in einer Zeit mit Architektur ohne Kollision, mit einer Architektur der Gemütlichkeit.

Die Installation bildet eine Landschaft, in der Menschen sich nicht nur einer Gruppe angehörig fühlen, sondern wo sich ein flüssiger Austausch von Ideen und Meinungen entfalten kann. Alle Orte können als Austauschplattformen dienen. Information soll nicht eingegrenzt werden sondern frei im Raum kursieren können. Die Vorhänge dienen als eine akustische und visuelle Trennung, die von allen manipuliert und eingesetzt werden kann.

Die Körper sind untereinander verbunden und reagieren zueinander. Der Ort erstrahlt, wenn Menschen aus verschiedensten Kontexten aufeinander treffen und miteinander anfangen etwas zu machen.