Konkrete Argumente

 

für

Bundesstiftung Bauakademie

 

 

alle Bilder (c) Johannes Henschel

 

Konkrete Argumente.

Ein Zementgarten für die Bauakademie

 

… You load sixteen tons, what do you get? Another day older and deeper in debt …

Sixteen Tons – Lied von Merle Travis, 1946

 

Wir befinden uns im Innenraum eines bedeutenden, aber nicht mehr vorhandenen Baudenkmals, gleichzeitig sind wir auf der einzig noch verbliebenen Brache in einer Umgebung, die im Diskurs über die Rekonstruktion der Stadt seit Jahrzehnten sehr aufgeladen ist. Unser Vorschlag für den Außenbereich der Bauakademie soll den Zwischenstatus dieses besonderen Grundstücks reflektieren.

 

Die Bundesstiftung Bauakademie verhandelt essentielle Themen für das Bauen der Zukunft, wie unter anderem Nachhaltigkeit in der Baupraxis und die zirkuläre Verwendung von Baumaterialien mit der damit einhergehenden Schonung von Ressourcen. raumlabors Installation materialisiert an dem Standort am Schinkelplatz diese kritische Auseinandersetzung im Zusammenhang mit der Gestaltung einer Bauwende.

Ein zentrales Ziel in diesem Diskurs ist für uns die Vermeidung von Abriss und die Förderung von Umbau- und Sanierungsmaßnahmen an Bestandsbauten. Dieses Bewusstsein und die Realität scheinen jedoch extrem auseinanderzudriften. Ständig und überall erleben wir Gebäudeabrisse, um Platz für Neubauten zu schaffen.

 

16 Tonnen Baumaterial haben wir aus dem Abbruch von Gebäuden in der Umgebung gewonnen, vor allem vom Sitz des ehemaligen Bauministeriums der DDR. Elemente aus dem Betonskelett, Mauersteine, Fassadenplatten und Gitterroste werden kombiniert, gestapelt und arrangiert, um Volumengruppen zu bilden, die den Außenraum gliedern und Sitzgelegenheiten sowie Ausstellungsflächen bieten.

 

Durch die Arbeitsschritte: Sortieren, kontrolliertes Schneiden, Säubern und Bündeln wird der eigentliche Bauschutt veredelt und fügt als organisierte Form dem Ort und der Institution ein weiteres Narrativ hinzu. Mit der Nutzung von Abfallmaterial, das sonst über Baustoffrecycling verwertet werden müsste, wird nicht nur der bewusste Umgang mit Ressourcen und grauer Energie unterstrichen, sondern auch fast ausschließlich sehr lokale Baustoffe mit kurzen Transportwegen innerhalb Berlins verwendet. Ein weiteres Material sind Holzabschnitte, die als Produktionsabfälle bei lokalen Tischlereien entstehen.