Lab.Bode Museum Denken Museum Machen Museum Experimentieren

Ausführende Firmen:

bartmann berlin

Autark

Ertl und Zull

Julia Lipinsky

Commissioned by Lab.Bode

in Bode Museum

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Cover Photo

© SMB/ Ute Klein, 2017

Für die Vermittlungsräume der Initiative Lab.Bode im Bode Museum, hat raumlabor einen modularen Möbel- und Ausstellungsbaukasten entwickelt.

Dieses Projekt ist eine Chance, die Museen stärker für kulturelle Bildung zu öffnen, sie noch mehr als gesellschaftliche Schnittstellen auszubilden, an denen eine persönliche und auch gesellschaftliche Reflexion stattfindet und Werte unserer Gesellschaft offen diskutiert werden. Die Kunst ist substantiell, sie erzählt über Kontext, über Schönheit und auch über die Gesellschaft ihrer Zeit. Durch die soziale Interaktion und die Auseinandersetzung mit den Kunstwerken wird das Museum zum Handlungsraum, in welchem die Schüler in einen aktiven Dialog mit der Kunst, mit dem Museum, treten.

© SMB/ Juliane Eirich, 2018

LAB.BODE

Bis Ende 2020 wird mit Lab.Bode das Bode Museum auf der Museumsinsel Berlin zum Experimentierfeld. Gemeinsam mit Schüler_innen und Lehrer_innen, einem bundesweiten Volontärsprogramm und begleitenden Diskursveranstaltungen entwickelt und erprobt Lab.Bode verschiedene Vermittlungsansätze. Im Museum wird recherchiert, ausprobiert, experimentiert, hinterfragt und kommentiert. Von zentraler Bedeutung ist es herauszufinden, wie Museen und Schulen die Zusammenarbeit gestalten und nachhaltig etablieren können.

EIN MODULSYSTEM

Um das Lab.Bode im gesamten Haus als eigenständigen Bereich sichtbar zu machen, wurde allen drei Räumen eine starke gemeinsame gestalterische Identität gegeben. Hierzu wurde ein modularer Möbel- und Ausstellungsbaukasten entwickelt, der in allen drei Bereichen in unterschiedlicher Gewichtung genutzt wird. Zusätzlich ist eine Reihe von mobilen Reflexionswerkzeugen gebaut worden, die immer wieder in der gesamten Sammlung präsent sind.

© raumlaborberlin, 2017

Sockel / Module / Raumbaukasten

„Alles was auf einem Sockel steht ist wichtig?!“ Das Bode Museum ist auch ein Museum der Sockel. Der Sockel verleiht Bedeutung, schafft aber auch Distanz. Wie tritt man mit diesem Bedeutungsanspruch in einen spielerischen Dialog? Was ist für uns heute bedeutungsvoll? Was machen wir, wenn wir selber auf einem Sockel stehen? Wir nehmen das Konzept des Sockels als Bedeutungsträger auf und entwickeln daraus einen Raumbaukasten. Wir schaffen ein System aus modularen Elementen, hart und weich, Sockel, Körper, Platten und Winkel die dazu auffordern, immer neue Lern- und Ausstellungssituationen zu bauen. Diese Elemente befinden sich zunächst als Fragmente im Raum. Sie stellen die Frage: Was ist ein Museum, was wollen wir in diesen leeren, aufgeladenen Räumen machen?

© SMB/ Juliane Eirich, 2018

© raumlaborberlin, 2018

© raumlaborberlin, 2018

Raumkörper / Tribüne / Studio / Display / Riesenmatratze

Diese Hauptelemente in jedem Raum bilden die Ankerpunkte für die Raumstruktur. Sie können mit den Modulen verbunden werden, bleiben aber als raumstrukturierende Setzungen für die Workshopteilnehmer und Besucher immer erkennbar. Alle Elemente außer den Matratzen haben Display, Tafel- und Pinnwandfunktion. Die vertikalen Flächen werden magnetisch ausgeführt, so dass unkompliziert wechselnde Inhalte installiert werden können.

© SMB/ Juliane Eirich, 2018

© SMB/ Ute Klein, 2018

Reflexionswerkzeuge / Mobile Spiegel / Medien-mobile / Mobiler Vorhang

Die Reflexionswerkzeuge sollen sowohl in den Lab Räumen als auch in der gesamten Ausstellung tägliches Hilfsmittel sein. Sie sind in ihrer Gestaltung an die Module angelehnt, verweisen aber als eigenständige Charaktere auf ihre spezifische Funktion.

In unserer Vorstellung sollen diese Mobile beispielsweise life von den Experimenten und Expeditionen der Bode Laboranten aus den verschiedenen Räumen der Sammlung in den Denkraum senden, so dass die Ausstellungsbesucher eingeladen werden, in einen Dialog zu treten.

© SMB/ Juliane Eirich, 2018

VERMITTLUNGSRÄUME FÜR LAB.BODE

Sichtbar wird die Vermittlungsarbeit in drei eigens eingerichteten Vermittlungsräumen im Sammlungsrundgang des Bode-Museums. „Denkraum“, „Freiraum“ und „Plattform“ werden von den verschiedenen Akteur_innen von Lab.Bode genutzt. Die Laborräume sind ebenso für alle anderen Besucher_innen offen: um sich zu informieren, Fragen und Kommentare zu hinterlassen, zu Vermittlungs- und Sammlungsthemen zu recherchieren, zu diskutieren, zu reflektieren und zu entspannen.

Denkraum \ Dialograum

Der Denkraum ist der Dialograum zwischen dem Lab.Bode und dem Museumsbesucher. Ein großes Wand-und Bodenelement strukturiert den Raum als Archiv, Bibliothek, Kommunikationswand und Recherchestation. Dieses Element ist an das Renaissance-Konzept des Studiolos angelehnt.

In einem Teil des Raums befindet sich ein Arbeits- und Spielbereich mit großem Display (Magnetwand), welches für Workshops und als fortlaufende Darstellung der Arbeit des Lab.Bode dient. Im hinteren Teil des Raums befindet sich die Bibliothek, der Ort zum lesen, reflektieren und ausruhen.

© SMB/ Juliane Eirich, 2018

© SMB/ Juliane Eirich, 2018

© SMB/ Anja Schäfer, 2017

© SMB/ Juliane Eirich, 2018

Freiraum / Bewegen / Spielen / Reflektieren

Sich selbst und den eigenen Körper der außergewöhnlichen Skulpturensammlung im Bode Museum gegenüber zu stellen, darum geht es im Freiraum. Diese performative Auseinandersetzung ermöglicht es, persönliche Erfahrungen in Verbindung mit dem Museum zu machen. Über die körperliche Erfahrung wird somit gleichzeitig ein neuer Zugang zur Kunst gesucht sowie auch die Kunst vergangener Jahrhunderte zeitgenössisch gespiegelt.

Die Grundfigur im Freiraum ist ein leerer Saal mit einer großen Tribüne mit Matten. Ein Spiegel an der Längsseite verdoppelt den Raum in der Breite, und ein Vorhang auf einem beweglichen Gestell lädt zu performativen Aktionen ein.

Vorhang und Spiegel lassen den Raum zur Bühne werden und laden zur Bewegung ein. Der fahrbare Vorhang kann als Bühnenvorhang, Raumteiler oder Kulisse genutzt werden. Je nach Gebrauch können die Sitzmatten auf der Tribüne oder im Saal angeordnet und dann die Tribüne selbst zur Bühne werden. Der Studiohintergund ist im Inneren der Tribüne angebracht und kann durch einen Schlitz auf der Rückseite abgerollt werden. Von der Rückseite aus wird der Tribünenkörper als Lager für Klapptische und Sitzmodule für eventuelle Besprechungen genutzt.

© SMB/ Valerie Schmidt, 2018

© SMB/ Valerie Schmidt, 2018

© SMB/ Juliane Eirich, 2018

© SMB/ Nina Hansch, 2017

Plattform / Experimentier- und Ausstellungsraum

In den Plattformräumen ersetzen die Module Tische und Stühle, können aber auch Sockel, Vitrinen, Tribüne, Berge oder Sitzlandschaften werden. Die Plattformräume spannen ein Feld auf, in welchem eine Arbeitslandschaft zwischen zwei großen Winkelelementen, den Displays, entsteht.

Der Museumsraum ist plötzlich Verhandlungsraum. Die Workshop-Gruppen müssen sich zu diesem Raum verhalten. Sie können sich auf Matten auf den Boden setzen, können aber auch klassische Arbeitssituationen mit Tischen und Hocker herstellen. Sie können sich auf die Sockel stellen und selber Skulpturen werden. Die diskutierten Ausstellungssituationen werden 1:1 ausprobiert. Kleinere Ausstellungen mit den Modulen erprobt und gestaltet.

© SMB/ Juliane Eirich, 2018

© raumlaborberlin, 2018

© raumlaborberlin, 2018

© SMB/ Anja Schäfer, 2017

© SMB/ Juliane Eirich, 2018

© SMB/ Juliane Eirich, 2018